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Hisham Zreiq: Don’t Cry

Der kurze Animationsfilm des palästinensischen Filmemachers Hisham Zreiq handelt von einem palästinensischen Mädchen, einem palästinensischen Mann und einer israelischen Frau, die sich an einem himmlischen See treffen. Diese Begegnung löst einen Konflikt zwischen dem Mann und der Frau aus, der durch eine frühere Begegnung verursacht wurde. Das Mädchen versucht zu vermitteln.

In der Filmkulisse sind Symbole zu sehen wie eine zerbrochene Sanduhr, ein kaputter Wecker und eine sich langsam bewegende Schnecke als Symbol für den Tod des Friedens und den Stillstand der Zeit nach dem Scheitern der Osloer Verträge. Andere Symbole wie eine Kugel und ein Stein oder eine unausgewogene Waage symbolisieren den unausgewogenen Konflikt.

Titel Don’t Cry
Genre Animationsfilm
Regie Hisham Zreiq
Laufzeit 9:20
Premiere 2022
Preise „Best short animation” beim Best Istanbul Film Festival
„Best Creative (Short film)” beim Internat. Halicarnassus Film Festival
„Best Animation” bei Sweet Democracy Film Awards
sowie mehr als 50 weitere.
Website www.hishamzreiq.com/dontcry

Sophie Linnenbaum: PIX

Ob das erste Weihnachtsfest, die Einschulung, der Auftritt mit der Schulband, die Abi-Feier, die Hochzeit, der Urlaub in den Bergen – so richtig kann man das Leben doch erst Revue passieren lassen, wenn es auch Fotos von all den Ereignissen gibt. Diese innere Fröhlichkeit des Augenblicks, diese Spontanität, diese Lebenslust.

Doch sind all die Schnappschüsse unseres Lebens nicht auch irgendwie ein glänzendes Zusammenspiel von Make-Up, Kostüm, Settings und Locations? Und wie mag die Arbeit wohl aussehen, die dazugehört, um all die Fotoaufnahmen vorzubereiten?

Die Filmemacherin Sophie Linnenbaum hat sich in ihrem Kurzfilm diesem Thema auf herrlich erfrischende und augenzwinkernde Art und Weise gewidmet. In nur einer einzigen Einstellung und durch eine sehr genau choreografierte Inszenierung lässt sie die „Foto-Stationen“ im Leben eines Menschen in ihrer ganzen Künstlichkeit lebendig werden. Das hört sich an wie ein Widerspruch – und funktioniert genau deswegen ganz wunderbar. Und wenn dann von der Wiege bis zur Bahre alle Lebensstationen abfotografiert sind, dann begreift man: Ein Ende kann immer auch ein Anfang sein. Pfiffig, kurzweilig, ein großer Spaß.

Titel PIX
Genre Kurzspielfilm
Regie Sophie Linnenbaum
Laufzeit 9:59
Premiere 2017
Preise Deutscher Kurzfilmpreis 2017
Kurzfilmpreis beim Filmfest Osnabrück 2017
2. Platz im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb Exground Wiesbaden 2017
Website https://www.sophielinnenbaum.de/pix-1

Jürgen Heimüller: Die letzten fünf Minuten der Welt

Ein Kurzfilm von 2019, der fünf Menschen – zwei Paare und einen Einzelgänger – in ihren letzten Momenten zeigt, bevor die Welt untergeht. Er thematisiert, was angesichts des bevorstehenden Endes noch wichtig ist, und zeigt neben Eifersüchteleien und Streitereien auch versöhnliche Momente und das Zusammenrücken der Charaktere. Der Film wurde für sein pointiertes Drehbuch und die überzeugenden Darstellerleistungen gelobt und funktioniert sowohl als existenzielle Frage als auch als unterhaltsame Komödie. 

Titel Die letzten fünf Minuten der Welt
Regie Jürgen Heimüller
Laufzeit 8:22
Premiere 2019
Preise Deutscher Kurzfilmpreis 2019
Publikumspreis „Bester Kurzfilm“ beim Neisse Filmfestival 2019
Jurypreis „Bester Kurzfilm“ bei den Biberacher Filmfestspielen 2020
Publikumspreis „Mauflimmern“ Kurzfilmfest Memmingen 2020
Website
die letzten fünf minuten der welt

Anja Struck: Eine Sekunde der Welt

Eine Sekunde ist keine lange Zeit. Und doch kann in ihr so viel geschehen. Ein Leben kann sich für immer verändern, eine Liebe beginnen, ein Mensch zerbrechen, ein Gedanke erleuchten.

Der Schriftsteller Siegfried Lenz hat diese Faszination der kleinsten Zeiteinheit in seiner Kurzgeschichte „Eine Sekunde der Welt” festgehalten. Die Filmemacherin Anja Struck überträgt seine Worte nun in federleicht dahinschwebende, ineinander gleitende Bildideen, die auf fantasievolle Weise die Gleichzeitigkeit der Ereignisse spürbar machen. Da gibt es den Soldaten, dessen Gewehr sich in den Zopf einer Frau verwandelt, an die er gerade denkt. Da gibt es den jungen Studenten, der sich beim Nachdenken in Thomas Mann in einen älteren Buchhalter verwandelt, der über seinen Kontierungen grübelt. All das fängt Struck in wunderschönen schwarz-weißen Bildern ein, in denen die Kamera von Impression zu Impression wandelt und durch ein geschickt subtiles Montagekonzept den Eindruck einer einzigen Plansequenz erweckt.

Ergänzt wird die Atmosphäre durch den Sprecher Torben Liebrecht, dessen Timbre den Worten Siegfried Lenz‘ eine träumerisch-warme Stimmung verleiht. In der kongenialen Symbiose aus Bild und Ton ist Eine Sekunde der Welt ein sehr überzeugendes Lehrstück der Kurzfilmkunst.

Titel Eine Sekunde der Welt
Produzent Frank Becher / Rixfilm, Berlin
Regie Anja Struck
Sprecher Torben Liebrecht
Laufzeit 6:10
Premiere 2022
Preise Prädikat besonders wertvoll 2022
Gewinner Niederrhein Filmfestival 2022
Bester Kurzfilm Harzmovienale 2022
Best Short Fiction Strada Fest 2022
Best Concept Short Film Sittannavasal International Film Festival 2022
Best International Short Film Rohip International Film Festival 2022
Best Super short Film Boden International Film Festival 2023
Award Winner Sleeping Owl Film Fest 2023
Website
Eine Sekunde der Welt

Kurzfilm-Soirée Herbst 2025

Auf dem Programm standen fünf ungewöhnliche Kurzfilme: ein Drama, eine Liebeserklärung an den Stummfilm, ein KI-Geschöpf mit Mordgelüsten, eine Hommage an Erich Mühsam und ein Lockruf ins Kommkino.

Organisation: Julia Richter
Moderation: André Roy

Nils Castner

Der Boden unter den Füßen

Zwei orientierungslose Jugendlichen, die die ihnen bekannte Welt hinter sich lassen. Im Scherbenhaufen aus Widersprüchen wird aus der Verzweiflung Wut.

Herbert Grießhammer

Stumm

Der stumme Film war nicht tonlos. Musik wurde gefunden und den Bildern angepasst. Gestik und Mimik schufen eine eigene Sprache: kraftvoll und zugleich differenziert.

Renee Marie Maier

Galatea

Galatea, die zum Leben erweckte Frau aus dem Computer, will nicht Liebe, sondern strebt nach Autonomie. Pygmalion versucht, sie zu töten, doch sie kann ihn verwunden.

Nikolaus Struck

And Hund

Dieser Experimentalfilm ist eine Trilogie von Gewalt und Freude.

Thomas Probosch

Komm ins Kommkino

Eine Hommage ans analoge Kino früherer Jahre.

Für Euren Terminkalender: die Winter-Soirée findet am 8. Februar 2026 am gewohnten Ort statt.

Kurzfilm-Soirée Frühjahr 2025

Auf dem Programm standen sechs ungewöhnliche Kurzfilme, darunter auch ein Nachrücker. Comedy, Mystery und Kunst, mit Ton oder stumm, in Farbe oder schwarzweiß: alles dabei, und zum Schluss ein verwechslungskomödiantischer Pro-Kondombenutzungs-Kurzfilm-Western.

Organisation: Julia Richter
Moderation: André Roy

Stephan Grosse-Grollmann

Dreifach Grün

Was kommt heraus, wenn ein analoger Film, bei dem das Ergebnis bekanntlich erst nach der Entwicklung sichtbar wird, mit Gesichtern, Pflanzen und Bäumen dreifach belichtet wird?

Derik Rodrigues

Ananas.mp4

Ein Geschenk kann manchmal das ganze Leben verändern. Der Produzent wollte in den Ferien etwas mit Freunden machen und hatte noch diese gläserne Ananas im Keller stehen.

Romy Gardumi

Frei sein

Für das Abschlußwerk ihrer Ausbildung hatte die Produzentin ein Pflichtthema und 24 Stunden Zeit. Ihr Film handelt vom Erwachsenwerden und vom Umgang mit Freiheit.

Nina Raab

Mama

Der Bewerbungsfilm für eine Hochschule zum Thema „Auftrag” veranschaulicht die schwierige, selbst gestellte Aufgabe, „es” endlich der Mama zu sagen.

Bex

Cake

Ein Mensch mit großem Appetit findet ein Bild, das einen Kuchen zeigt, und in das er dank Magie hineinsteigen kann.

Thorsten Weiß, Ralf Alborn

High Noon

Das vom Filmbüro Franken geförderte Werk wird in der Variante als klassischer Schwarzweiß-Stummfilm gezeigt: es geht um eine Verwechslung mit Folgen und um unerwarteten Schutz.

Für Euren Terminkalender: die Herbstsoirée findet am 21. September 2025 am gewohnten Ort statt.

Niels Bouman: City Valves

Der in Kapstadt aufgewachsene Wahl-Nürnberger arbeitet als Video-Editor bei einer Produktionsfirma und unterstützt in seiner Freizeit andere Filmemacher bei ihren Vorhaben.

Bei diesem kurzen Kunst/Doku-Film stehen die Nürnberger U-Bahnhöfe im Fokus. Es ist eine abstrakte Liebeserklärung an die etwas skurrile Architektur dieser Bauten.

Der Name CITY VALVES stammt aus der Idee, dass U-Bahnhöfe sich wie Ventile der urbanen Mobilität verhalten. Wie bei einem Blutkreislauf wird dort eingeführt, angehalten, umgeleitet und freigegeben.

Titel City Valves
Regie Niels Bouman
Länge (folgt)
Premiere (folgt)

Nikolaus Struck: Handwerk Mord

Was denkt ein professioneller Henker über sein Berufsleben im Ruhestand? Ein Gespräch, das vielleicht so aussehen könnte wie in diesem Kurzfilm, der im Rahmen der Inszenierung des Theaterstücks „Bruder Eichmann“ von Heinar Kipphardt entstand.

Titel Handwerk Mord
Regie Nikolaus Struck
Darsteller Günther Michael Erhardt
Buch Hartfried Kaschmieder
Kamera / Schnitt Nikolaus Struck
Länge (folgt)
Premiere 2005

Julia Richter: The Burden

Der Song „The Burden” der Band „House of Anxiety” ist das erste Kapitel einer größeren Geschichte – einer Geschichte, die für viele Menschen Realität ist. In Deutschland leiden etwa 14 Prozent der Bevölkerung an Angststörungen. Mit ihrem neuen Konzeptalbum möchte House of Anxiety die Entstehung dieser Krankheit musikalisch greifbar machen. „The Burden” beschreibt den Alltag eines Betroffenen: ein Leben, das sich wie in einer düsteren Parallelwelt abspielt. In dieser Welt wird alles und jeder zur Bedrohung. Es gibt kein Entkommen – außer man lernt, die eigene Bürde zu akzeptieren.

Das dazugehörige Musikvideo von Julia Richter erzählt diese Geschichte in kraftvollen, symbolischen Bildern. Es zeigt einen jungen Mann, der von seiner Angst überwältigt wird und droht, in ihr zu ertrinken. Die zentrale Frage: Wird er an seiner Realität zerbrechen oder sie annehmen und triumphieren?

Titel The Burden
Regie Julia Richter

Kurzfilm-Soirée Winter 2025

Auf dem Programm standen fünf ungewöhnliche Kurzfilme: ein Make-up Test, ein skurriles Berufsporträt, ein Musikvideo, ein WW2-Drama und eine abstrakte Kurzdoku.

Organisation und Moderation: André Roy.

Thomas Probosch

Do the Alberto

Make-up Test: auf poetische und doch unverblümte Weise lädt Probosch uns ein, das Werk des portugiesischen Lyrikers Alberto Pimenta kennenzulernen.

📽️ Nikolaus Struck

Was denkt ein professioneller Henker im Ruhestand über sein Berufsleben? Ein Gespräch, das vielleicht so aussehen könnte wie in diesem Kurzfilm.

📽️ Julia Richter

Das Musikvideo beschreibt den Alltag eines von Angststörungen Betroffenen: ein Leben, das sich wie in einer düsteren Parallelwelt abspielt, in der alles und jeder zur Bedrohung wird.

Markus Baumeister

Heimatlos

Ein aufwühlender Film um die Gefangenschaft im Stalag Hemer, um die Rolle der deutschen Bewacher – und die Aufarbeitung durch die Nachfahren.

Niels Bouman

Bei diesem kurzen Kunst/Doku Film stehen die Nürnberger U-Bahnhöfe im Fokus. Es ist eine abstrakte Liebeserklärung an die etwas skurrile Architektur dieser Bauten.

Für Euren Terminkalender: die Frühjahrssoirée findet am 11. Mai 2025 am gewohnten Ort statt.